Neuheiten – aber noch kein Blick in die Zukunft
Unabhängig vom Corona-Virus steht die Frage im Raum, ob und wie die Autoindustrie mit ihren Messen umgeht. Der IAA blieben viele Hersteller fern, und auch der Genfer Autosalon war von Absagen betroffen. Wohin es mit den wichtigen Messen geht, ist also fraglich. Genauso, wie noch niemand sagen kann, wohin die automobile Reise führen wird. Die Neuheiten des aktuellen Jahres zeigen wichtige Schritte, etwa was die Batteriereichweite der E-Autos angeht, ansonsten wird weiter auf SUVs und auf den Sportsgeist des Fahrers gesetzt. Manchmal werden all diese Punkte in einem Fahrzeug zusammengeführt. Hinter den Kulissen rumort es allerdings kräftig: Während E-Auto-Marktführer Tesla in Brandenburg eine neue Fabrik für Fahrzeuge und Batterien baut, will VW mit neuen Modellen und einer schnell wachsenden Kette an Ladestationen den US-Markt zurückerobern. Sicher ist nur eines: Es bleibt spannend…
Milde Hybride bei den Kleinen
Ist das noch elektrisch? Mild-Hybride, wie sie nun in der Klein- und Kompaktwagenklasse forciert werden, sind nicht in der Lage, das Auto elektrisch zu bewegen. Ihr zentraler Arbeitsbereich ist die Unterstützung des Verbrenners: Ein simpler Elektromotor – der Startgenerator – speist kurzfristig etwas Kraft ins System, etwa beim Anlassen des Motors. So wird der Verbrauch der Fahrzeuge gesenkt. Ob es das bei den Kompaktzwergen bringt? Auf jeden Fall setzen zum Beispiel Hyundai beim i20, Fiat beim 500 oder Suzuki beim Swift-Sport auf den elektrischen Helfer. Früher galten solche Motörchen als passende Antriebe für den Scheibenwischer…
Golf, Leon und Audi A3
Der Golf VIII wird mit den verschiedensten Motorvarianten ausgeliefert – und in Kürze auch als GTI. Das muss natürlich sein, denn alle Baureihen des Wolfsburger Megasellers gab es auch als „Golf im Schafspelz“. 245 PS sollen in der ersten „Ausbaustufe“ beim GTI anliegen. Einen 200 PS starken GTD wird es ebenfalls geben. Und auch die Konzerngeschwister von SEAT, Škoda und Audi bekommen wieder ihre Sportversionen. Auf den schnellen Audi muss man allerdings etwas länger warten, in Genf wäre erst einmal der „normale“ A3 Sportback vorgestellt worden – gleichzeitig mit dem heißen Cupra Leon. Der Spanier leistet bis zu 310 PS. Als E-Hybrid sorgen immerhin, analog zum GTI, 245 flotte Pferdchen für den Vortrieb. Selbstverständlich wird auch das vierte Geschwisterchen, der Škoda Octavia wieder in einer RS-Variante gebaut.
SUVs wie der Kia Sorento boomen weltweit
Sport Utility Vehicles boomen weiter – und das auch mit allen Antriebsvarianten. So wird auch Tesla mit dem X – auf Basis des Model 3 – auf den Erfolgszug aufspringen. Daimler Benz, der Volkswagenkonzern und BMW verfeinern ihre Modellpalette weiter, genauso wie die Toyota oder die Koreaner von Kia. Lange Zeit waren die SUVs die Erfolgsgaranten des Herstellers aus Fernost. Das ist zwar mittlerweile nicht mehr so, aber natürlich bleiben Sorento und Co. wichtig. Dementsprechend erwartet Kia von der vierten Generation des Sorento einiges – zumal er komplett anders wirkt als die Vorgänger. Er erinnert sehr stark an den Konzernbruder Telluride und an GMC-Modelle. Es ist also klar, dass Kia auf den US-Markt schielt. Die Amerikaner bekommen dementsprechend auch den stärksten Motor exklusiv. Für die Europäer bleiben ordentliche 230 PS beim Hybrid und 202 beim Turbodiesel. Vielleicht kann man sich hierzulande ja am Heck des Sorento erfreuen, denn das verweist deutlich auf die aktuellen SUVs von Range Rover.
Audi: Elektrisch, sportlich, gut?
e-Tron nennt Audi seine Elektromodelle auf Basis der „Battery Electric-Vehicle“-Plattformen (BEV). Geplant ist, dass es e-trons in allen Baureihen geben soll. Vermutlich sogar als Supersportwagen im Geiste des verblichenen R8. Dafür steht der sehr dynamisch designte e-tron GT. Der soll Ende des Jahres „serienreif“ sein – was aber noch nicht heißt, dass er dann schon angeboten wird. Von den Maßen her ist er ein echter Gran Turismo: 4,96 Meter Länge, 1,96 Meter Breite und 1,38 Meter Höhe – das heißt, der GT wird Platz bieten, ist aber auch strömungsgünstig unterwegs. Mit 590 PS ist der Ingolstädter aber sowieso kein Schwächling: Der e-tron GT beschleunigt in 3,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Sowas können sonst fast nur die Bikes der MotoGP, der neue Ferrari Roma oder Vega EVX. Letzterer schafft das ebenfalls vollelektrisch. Tatsächlich könnte der bayerische E-Sportler also nicht nur Konkurrenz von Tesla oder Porsche bekommen, sondern – Sie lesen richtig – auch aus Sri Lanka. Dort wird gerade der 400 PS starke E-Sportwagen Vega EVX entwickelt. Ursprünglich sollte der Flitzer gewaltige 900 PS leisten, aber auch die aktuelle Version hat es in sich: Die Beschleunigungswerte entsprechen dem des e-tron GTs und über Allradantrieb soll der Asiate auch verfügen.
Immer nur 12-Zylinder? Nein, Ferrari kann auch anders
Nein, ein Ferrari muss nicht mit einem Dutzend Zylindern daherkommen, acht sind durchaus auch angemessen – wie jüngst der F8 Tributo belegte. Beim neuen Roma könnten eigentlich sowieso auch andere Werte zählen als der schiere Sportsgeist des springenden Pferdes. Denn das wunderschöne Sportcoupé hat den Motor vorne und richtet sich an Menschen, die sonst vielleicht einen Aston Martin oder einen Maserati GranTurismo kaufen würden. Es geht also um Eleganz und Stil – aber eben nicht nur. Ferraris fast schon klassisch anmutender GT bietet eben auch atemberaubende Leistungswerte: Aus 3,9 Litern Hubraum schöpft der Roma 620 PS. Das reicht dicke zum Cruisen durch Monte Carlo. Wenn es sein muss beschleunigt das Achtgang-Getriebe in 3,4 Sekunden auf 100 km/h, in 9,3 auf 200 und katapultiert den Schönling auf eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Vernünftig ist der Ferrari Roma nicht, aber wann waren das die Fahrzeuge aus Maranello jemals?
Fazit: Es werden Anhängerkupplungen kommen…
Alles ist möglich – Sportwagen mit E-Motor, ohnehin sparsame Fahrzeuge mit elektrischer Hilfsunterstützung und eine Vielfalt an Modellen, die schlicht immer unübersichtlicher wird. Sicher ist aber eines. Für die meisten Neuheiten, von A3 Sportback bis zum Kia Sorento wird Kupplung.de zeitnah nach Markteinführung mindestens eine passende Anhängerkupplung zu den gewohnt günstigen Bedingungen anbieten.
Bildnachweise
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