Der Technikcheck beim gebrauchten Wohnwagen
Ob man den gebrauchten Wohnwagen nun von privat oder über einen Händler kaufen sollte, lässt sich nicht endgültig beantworten. Private Angebote sind in der Regel günstiger, aber beim Händler wird die gesetzliche Gewährleistung geboten. Auf jeden Fall ist aber ein genauer Blick auf die Technik notwendig. Dazu sollte man einen Profi oder Kenner mitnehmen. Funktionieren Beleuchtung und Bremsen? Das erfährt man rasch bei einer Probefahrt. Wie sieht es mit der Anhängevorrichtung aus? Diese überprüft man, in dem man den Wohnwagen mehrfach an- und wieder abkoppelt.
Die Kontrolle der Papiere
Wichtig ist es, die Gasprüfbescheinigung zu studieren. Dort müssen alle Anschlüsse gelistet sein. Auch ein Blick in die Fahrzeugpapiere ist notwendig, denn nur so erfährt man, ob zum Beispiel die schicken Alufelgen auch eingetragen und damit für das Gewicht zugelassen sind. Wichtig ist auch zu überprüfen, ob die Dichtigkeitsinspektionen durchgeführt wurden und ob die Fahrgestellnummer der in den Papieren genannten entspricht.
Die Karosserie und der Unterboden
Beim Dach sollte man auf die Einwirkungen der Umwelt achten: Ist es bemoost oder zeigen sich Hagelschäden? Ist es eingedellt oder sehr verkratzt? Solche Verschleißerscheinungen weisen auf einen schlechten Pflegezustand hin. Man nehme daher auch die übrige Karosserie in Augenschein, achte dabei speziell auf die Kantenleisten. Sind diese unverbeult? Liegen sie dicht auf? Hervorquellendes Dichtmaterial ist ein Grund, den Kauf nicht zu tätigen. Die Acrylfenster sollten keine Risse aufweisen, denn sonst sind sie eventuell nicht dicht. Die Türen müssen exakt schließen. Einen besonderen Blick muss man den Dichtungen gönnen. Sind diese spröde oder gerissen, dringt Feuchtigkeit ins Innere. Beim Unterboden sind feuchte Stellen ein Alarmzeichen, das Chassis muss rostfrei sein.
Polster und Möbel
Riecht es im Inneren muffig, ist Vorsicht geboten. Denn der Geruch kann ein Zeichen für Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel sein. Polster und Matratzen sollte man anheben und auf Stockflecken und Feuchtigkeit überprüfen. Zeigen die Polster einen hohen Abnutzungsgrad ist der Wohnwagen entweder schlecht gepflegt oder einfach schon sehr viel benutzt worden. Dies könnte dann in die Preisverhandlung einfließen. Beim Mobiliar sollte man alle Türen, Schubladen und Klappen öffnen und so prüfen, ob Schlösser und Scharniere noch einwandfrei arbeiten.
Die Kücheneinrichtung
Will man später die Familie verwöhnen, muss der Kocher unter die Lupe genommen werden. Wenn alle Brenner ordentlich arbeiten, müssen die Flammen ruhig und gleichmäßig brennen. Man nehme sich außerdem Zeit für den Kühlschrank, denn dessen Kühlrippen brauchen eine gewisse Zeit, bis sie im Gasbetrieb kalt werden. Deshalb lasse man sich bei der Überprüfung nicht vom Verkäufer „stressen“.
Der Wassertank
Wichtig ist, dass der Wassertank keine Risse oder Beschädigungen aufweist. Ist das der Fall, ist er undicht, Ist die Anlage sauber, ist alles in Ordnung, Undichtigkeiten zeigen sich zum Beispiel durch Algenbefall im Tank.
Licht und Heizung
Man überprüfe, ob alle LED-Leuchten funktionieren. Wichtig ist aber auch, nachzufragen, ob sich die LEDs nachrüsten lassen. Die Heizung muss ebenfalls einem Funktionscheck unterzogen werden. Sie sollte spätestens nach dem fünften Versuch gezündet haben. Man wartet danach noch, bis es im Wohnwagen tatsächlich warm wird.
Fazit
Ein Hexenwerk ist der Kauf eines Gebrauchtwohnwagens nicht, aber er nimmt Zeit in Anspruch und verlangt nach Sorgfalt. Die passende Anhängerkupplung für das jeweilige Zugfahrzeug findet man natürlich bei Rameder.
Bildnachweise
- Hymer Presse
- Dethleffs Presse
- Fendt Caravaning Presse